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Das Besondere an einer Ausbildung im Botanischen Garten Hamburg ist, dass nach jeweils drei Monaten ein Wechsel des Einsatzortes stattfindet, so dass die Auszubildenden im Laufe der Zeit alle Garten-Reviere kennenlernen können. Die damit verbundene Vielfalt an Aufgaben, Tätigkeiten und Erfahrungen wird von den Auszubildenden besonders geschätzt. So vielfältig wie die Pflanzen sind auch die Auszubildenden selbst: Junge Menschen aus dem gesamten norddeutschen Raum und aus Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg und aus Bayern lernen hier. Außerdem gibt es Auszubildende mit Wurzeln in Schottland, Spanien, der Türkei, Afghanistan, der Ukraine und Kasachstan.

Zwei Ausbildungs-Meister kümmern sich um sie, und natürlich die kompetenten Fachgärtner und –gärtnerinnen des Botanischen Gartens. Letztere sind erfahrene Spezialisten, die mit „ihren“ Pflanzen bestens vertraut sind und große Freude daran haben, dieses Wissen an die Auszubildenden weiterzugeben.

Ausbildung im Botanischen GartenAusbildung im Botanischen Garten

„Mir gefällt besonders gut, dass ich auch eigene Ideen umsetzen kann“, sagt David. Er freut sich schon sehr auf die Bepflanzung der Sommerblumen-Fläche, die traditionell von den Auszubildenden konzipiert, bepflanzt und gepflegt wird. Im Herbst wurden im Rahmen des betriebsinternen Unterrichts Pläne gezeichnet, passende Pflanzen ausgewählt und die benötigte Menge an Saatgut und Jungpflanzen berechnet. Nachdem die Auszubildenden an wichtigen Produktionsschritten der Anzucht mitgeholfen haben, wird im Frühling in einer großen gemeinsamen Aktion das etwa 220 Quadratmeter große Beet bepflanzt. Danach dürfen die Auszubildenden modernste automatische Bewässerungsanlagen einrichten und eigenverantwortlich steuern. Den ganzen Sommer über pflegen sie die Anlage und  beobachten die Entwicklung der Pflanzen, bis dann im Herbst eine gemeinsame Abräum-Aktion stattfindet und der Boden für den Winter vorbereitet wird. Bei der Bodenbearbeitung werden auch Maschinen eingesetzt, was besonders bei technik-begeisterten Jugendlichen großen Anklang findet.

Ausbildung im Botanischen Garten Das vielfältige Lehrangebot im Botanischen Garten wird durch einen Teilbereich der umfangreichen Gartenbibliothek ergänzt, der speziell für die Auszubildenden eingerichtet worden ist. Diese wird auch häufig genutzt, um das Berichtsheft zu schreiben, in dem die täglich ausgeführten Tätigkeiten und die „Pflanze der Woche“ festgehalten werden.
Zur umfassenden Ausbildung im Loki-Schmidt-Garten gehört des Weiteren die Vermittlung fachübergreifender Kenntnisse, sei es beispielsweise die Reinigung von Samen für den internationalen Austausch von Saatgut mit anderen Botanischen Gärten, oder das Veredeln von Obstbäumen, oder auch das gemeinsame Binden eines stattlichen Adventskranzes für den Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes im November.  
Theoretisches Wissen wird darüber hinaus in der Berufsschule vermittelt. Diese bietet Block-Unterricht an, das heißt, nach zwei Wochen arbeiten im Betrieb folgt jeweils eine Berufsschul-Woche. Zudem werden mindestens zwei überbetriebliche Lehrgänge pro Jahr besucht.
Wichtiger Bestandteil der Berufsausbildung sind überdies Fachexkursionen. Hierbei können Auszubildende andere Betriebe kennen lernen, Vermarktungswege erkunden und sogar Kontakte für einen späteren Arbeitsplatz knüpfen. Deshalb werden einmal im Jahr interessante Produktionsbetriebe besucht.
Nach dem ersten Ausbildungsjahr wird der Kenntnisstand in einer Zwischenprüfung ermittelt. Am Ende der Ausbildung steht dann die Abschlussprüfung  in der Landwirtschaftskammer, die sich über mehrere Tage erstreckt und in der die Auszubildenden des Loki-Schmidt-Gartens häufig unter den Jahrgangsbesten zu finden sind.

[DISA 01.2015, PDF, Text: Erika Norkus]

 

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